Die Energiewende verlangt Verteilnetzbetreibern einiges ab: Dezentralisierte Erzeugung, wachsende Einspeisemengen aus Photovoltaik- und Windkraftanlagen, Elektromobilität und neue Verbrauchsstrukturen erfordern tiefgreifende Veränderungen, sowohl im Netzbetrieb als auch in der Netzplanung. Um zu erheben, wo Verteilnetzbetreiber in diesem Wandel stehen, hat die Bundesnetzagentur (BNetzA) erste Kennzahlen zur Messung der sogenannten Energiewendekompetenz erarbeitet.
Der Begriff Energiewendekompetenz beschreibt die Fähigkeit von Verteilnetzbetreibern, die Herausforderungen der Energiewende aktiv und effizient zu bewältigen. Um Energiewendekompetenz messbar zu machen, plant die Bundesnetzagentur, verschiedene Aspekte stärker zu erfassen. Drei zentrale Begriffe sind:
Energiewendekompetenz meint dabei nicht nur technisches Know-how, sondern eine strategische Gesamtausrichtung: vom sicheren Netzbetrieb über die Integration erneuerbarer Energien bis hin zur Digitalisierung und Automatisierung von Netzplanung und -betrieb.
Konkret heißt das:
Im Rahmen der Weiterentwicklung der Qualitätsregulierung mit Fokus auf die Energiewendekompetenz hat die BNetzA einen Erhebungsbogen zur Konsultation gestellt. Ziel ist es, einheitliche und aussagekräftige Indikatoren zur Bewertung der Verteilnetzbetreiber und deren Energiewendekompetenz zu entwickeln. Dafür sollen auch neue Datensätze erhoben werden – neben Informationen, die bereits im Kontext der Netzzuverlässigkeit oder Effizienzvergleiche genutzt wurden.
Alle Stromverteilnetzbetreiber – auch kleinere Unternehmen mit bis zu 30.000 Kunden, die bislang nicht unter die Qualitätsregulierung fielen – sind zur Teilnahme verpflichtet. Die Ergebnisse der Erhebung sollen zunächst in ein Gutachten einfließen und als Grundlage für einen Festlegungsentwurf der Kennzahlen dienen. Auch ist geplant, auf Basis dieser Daten in einem weiteren Schritt ein Modell für mögliche finanzielle Anreize zu entwickeln.
Der Weg zur Energiewendekompetenz erfordert ein ganzheitliches Vorgehen:
Der Bedarf und der Nutzen einer digitalen Lösung, und damit auch der Standardisierung und Automatisierung von Prozessen, ist längst verifiziert. Genau das bietet unsere Intelligent Grid Platform (IGP).
Die Intelligent Grid Platform bietet Netzbetreibern einen umfangreichen Werkzeugkasten, um wichtige Schlüsselfaktoren der Energiewendekompetenz zu erreichen. Dabei deckt sie folgende Punkte des aktuellen Erhebungsbogens der Bundesnetzagentur ab:
„Die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende erfordert mehr als technische Lösungen – sie verlangt kontinuierliche Lern- und Anpassungsfähigkeit. Energiewendekompetenz heißt, den Überblick zu behalten, flexibel auf neue Anforderungen zu reagieren und Entscheidungen auf Basis zuverlässiger und aktueller Netzdaten zu treffen.“
Robin Fabis, Team Lead Product Management, envelio GmbH
Perspektivisch plant die Bundesnetzagentur ein Anreizsystem, in dem von Erlösobergrenzen Zu- und Abschläge bei den Verteilnetzbetreibern vorgenommen werden, wenn sie in den Bereichen Netzzuverlässigkeit, Netzleistungsfähigkeit und Netzservicequalität von den Vorgaben abweichen. Mithilfe eines KPI- und Monitoringkonzeptes soll das Ganze geprüft werden. Oberstes Ziel ist es dabei, Energiewendekompetenz hervorzuheben, zu fördern und Anreize für deren Umsetzung zu schaffen.
Energiewendekompetenz ist weit mehr als nur ein Schlagwort – sie ist ein weiteres (politisches) Instrument, um mithilfe konkreter Handlungsschritte mehr Tempo in die Energiewende zu bringen. So nimmt sie auch direkten Einfluss auf die Zukunftsfähigkeit von Netzbetreibern. Mit der IGP als Softwarelösung und PlanOps als Konzept, unterstützt envelio die Netzbetreiber gezielt dabei, diese Kompetenz aufzubauen und langfristig eine hohe Versorgungsqualität zu sichern.