Technische Abteilungen haben strukturell unterschiedliche Aufgaben und Anforderungen und arbeiten deshalb oft isoliert voneinander – mit getrennten Netzmodellen, minimalem Austausch und wenig Prozessabstimmung. In der Vergangenheit war dies unproblematisch, da die Wechselwirkungen zwischen den Bereichen unkritisch waren. Heute jedoch werden die Netze näher an ihren technischen Grenzen betrieben, und Entscheidungen in einem Bereich beeinflussen direkt andere – etwa wenn eine Steuerung nach §14a EnWG oder §9 EEG Einfluss auf die kurzfristige Netzausbaustrategie nimmt.
Die Lösung: Das PlanOps-Prinzip
Inspiriert vom DevOps-Prinzip der IT fördert PlanOps eine kontinuierliche Zusammenarbeit von Netzplanung und Betrieb. Die Grundlage bildet der digitale Zwilling der Netze – ein einheitliches Netzmodell, das kontinuierlich mit aktuellen Daten angereichert wird und abteilungsübergreifend zur Verfügung steht.
Das PlanOps-Prinzip stellt sicher, dass Entscheidungen schneller, datenbasiert und optimal abgestimmt getroffen werden.

PlanOps in der Praxis: Wo dieses Prinzip den Unterschied macht

Netzplaner müssen täglich Entscheidungen treffen, die über Jahre hinweg Bestand haben. Doch oft beruhen diese Entscheidungen auf statischen Netzmodellen oder theoretischen Prognosen, die nicht die aktuelle Netzbelastung widerspiegeln. Ohne präzise Daten besteht das Risiko, dass Ausbaumaßnahmen falsch priorisiert oder bereits bestehende Engpässe übersehen werden.
Lösung mit PlanOps:
PlanOps sorgt dafür, dass Netzplaner nicht länger nur mit Annahmen arbeiten, sondern stets aktuelle Betriebsdaten einbeziehen. Statt auf Sicherheitspuffer zu setzen, können sie sehen, wo das Netz wirklich an seine Grenzen kommt – und gezielt darauf reagieren.
Wie diese Lösung bei envelio aussieht:
- Online Monitoring liefert Live-Daten zu Spannungen und Lastflüssen.
- Netzplanung nutzt Echtzeit-Netzdaten für fundierte Kapazitätsbewertungen.
- Netzstudie simuliert zukünftige Netzbelastungen.
- Netztransparenz sorgt für eine kontinuierliche Aktualisierung des Netzmodells.

Wärmepumpen, Wallboxen, PV-Anlagen – die Anschlussanfragen steigen, und Netzplaner müssen auf die zunehmende Belastung der Netze reagieren. Die zentrale Frage ist dabei: Ist ein Netzausbau wirklich notwendig oder kann eine gezielte Nutzung von Flexibilitäten – z.B. eine Steuerung nach §14a EnWG – die Netzkapazitäten freisetzen, um die Anschlüsse vorerst auch ohne zusätzliche Investitionen zu ermöglichen?
Lösung mit PlanOps:
PlanOps stellt sicher, dass die Netzplanung die Möglichkeiten einer netzdienlichen Steuerung von Flexibilitäten als Alternative berücksichtigen kann. Statt vorschnell den Netzausbau anzustoßen, wird dadurch geprüft, ob durch gezieltes Lastmanagement ausreichend Kapazität geschaffen werden kann – und neue Verbraucher sowie Erzeuger auch ohne Netzverstärkung ans Netz angeschlossen werden können.
Wie diese Lösung bei envelio aussieht:
- Anschlussprüfung prüft Flexibilitäten für konkrete Anschlussanfragen.
- Netzplanung bewertet die Nutzung von Flexibilität im Vergleich zu anderen Ausbaumaßnahmen.
- Netzstudie zeigt, welche Rolle Flexibiltität beim prognostizierte Zubau von Erzeugungs- und Verbrauchsanlagen spielt.

Messgeräte sind teuer und ihre Installation aufwendig. Netzanalysten und Asset Manager müssen entscheiden, wo neue Sensoren am meisten nützen. Doch ohne verlässliche Daten werden Messpunkte oft nach festen Regeln verteilt – nicht dort, wo sie den größten Mehrwert haben.
Lösung mit PlanOps:
Mit PlanOps wird die Platzierung von Messgeräten datengetrieben. Statt blind Sensoren auszurollen, wird zuerst analysiert: Wo deuten Simulationen auf Basis der Planungsgrundsätze auf heutige Überlastungen hin? Wo rechne ich zukünftig mit einem starken Hochlauf von weiteren Erzeugern und Verbrauchern? So werden Messpunkte genau dort gesetzt, wo sie Netzprobleme frühzeitig sichtbar machen.
Wie diese Lösung bei envelio aussieht:
- Netztransparenz analysiert die Netzbelastung auf Basis der heutigen Planungsgrundsätze.
- Zeitreihen Control Center analysiert bestehende Messdaten und ermöglicht eine belastbare Bewertung der aktuellen Netzsituation.
- Netzstudie identifiziert Netzbereiche mit künftig hoher Belastung und unterstützt so die vorausschauende Platzierung neuer Sensorik.

Der Netzanschluss für steuerbare Verbraucher wie Wärmepumpen oder Wallboxen darf laut §14a EnWG nicht mehr abgelehnt werden – aber sie dürfen gesteuert werden. Dafür braucht es die passende Infrastruktur im Netz: Messpunkte, Kommunikationswege, Steuertechnik. Doch oft wird erst im Rahmen der Netzverträglichkeitsprüfung klar, dass Steuerung demnächst notwendig wird – und dass die Voraussetzungen dafür noch nicht gegeben sind.
Lösung mit PlanOps:
PlanOps sorgt dafür, dass der Netzbetrieb frühzeitig eingebunden wird, wenn sich aus Planungsprozessen ein absehbarer Steuerungsbedarf ergibt. Damit wird aus Planungswissen operatives Handeln: Der Betrieb weiß, wo und wann Steuerung notwendig wird, und kann rechtzeitig Maßnahmen einleiten – von der Bewertung der Datenlage bis zum Rollout der Messtechnik.
Wie diese Lösung bei envelio aussieht:
- Anschlussprüfung hilft frühzeitig zu erkennen, in welchen Netzbereichen §14a-Relevanz entsteht.
- Online Monitoring bewertet, ob das jeweilige Netzgebiet technisch steuerfähig ist.
- Data Management stellt sicher, dass die Datenbasis für gezielte Steuerungsmaßnahmen zuverlässig und konsistent ist.
Interessiert, wie auch Ihre Netzplanung und Netzbetrieb näher zusammenrücken können? Jetzt Beratungstermin vereinbaren und erfahren, wie unsere Lösungen Ihre Prozesse optimieren können!
Die Vorteile des PlanOps-Prinzips liegen auf der Hand
Entscheidungen mit Echtzeitdaten
Netzplanung basiert nicht mehr auf Annahmen, sondern auf aktuellen Betriebsdaten. So lassen sich Netzengpässe präziser vorhersagen und gezielt beheben.
Schnellere Netzmaßnahmen
Durch die enge Verzahnung von Planung und Betrieb werden Netzengpässe früher erkannt und priorisiert. Maßnahmen erfolgen genau dort, wo sie am dringendsten benötigt werden.
Weniger Abstimmungsaufwand
Alle relevanten Daten fließen automatisch in ein zentrales Netzmodell ein. Das reduziert manuelle Prozesse und beschleunigt Netzanschlussprüfungen und Ausbauentscheidungen.
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Wenn Sie mehr über das PlanOps-Prinzip und wie es in Ihrem Unternehmen umgesetzt werden kann erfahren möchten, buchen Sie gerne heute noch einen unverbindlichen Termin mit unseren PlanOps-Experten.
Ihr Kontakt
Dr. Tobias Falke
VP Global Sales & Marketing
