Früher konnten Kleinanlagen pauschal und ohne detaillierte Netzverträglichkeitsprüfung genehmigt werden – die verfügbaren Netzkapazitäten machten es möglich. Heute sieht die Situation anders aus.
Da die Netzkapazitäten vielerorts an ihre technischen Grenzen stoßen, reicht eine pauschale Genehmigung von Anschlussanfragen nicht mehr aus. Netzverträglichkeitsprüfungen müssen deutlich detaillierter und präziser erfolgen, um potenzielle Überlastungen zu verhindern. Grobe Abschätzungen können dazu führen, dass Netzüberlastungen unbemerkt bleiben, was im schlimmsten Fall zu instabilen Netzbedingungen oder Stromausfällen führen kann.
Dieses wachsende Volumen an Anfragen bei gleichzeitig steigendem Aufwand pro Anfrage stellt Netzbetreiber vor enorme Herausforderungen. Die aktuellen Personalressourcen sind nicht ausreichend, um die Anfragen in einem vertretbaren Zeitrahmen zu bearbeiten. Neue Fachkräfte einzustellen ist angesichts des Fachkräftemangels eine kaum planbare Lösung, und teuer ist es obendrein.
Die Alternative: Der Prozess muss beschleunigt und automatisiert werden.
Um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden, sollte jede Anfrage einer Netzverträglichkeitsprüfung unterzogen werden – jedoch mit einem hohen Grad an Automatisierung, um den Arbeitsaufwand zu reduzieren. Unkritische Anfragen können vollständig automatisiert bearbeitet werden, während nur die komplexen und kritischen Fälle zur intensiveren Prüfung an die Netzplaner weitergeleitet werden.
Durch diesen Filter können sich Netzplaner auf die technisch anspruchsvollsten Anfragen konzentrieren und ihre Expertise gezielt einsetzen.
Keine Zukunftsmusik mehr: Der Anschlussprozess wird für den Netzplaner End-to-End automatisiert
Das Zusammenspiel der Applikation in der IGP optimieren den gesamten Anschlussprozess
1. Automatisierte Erstprüfung von Anschlussanfragen
Vollautomatisches indikatives Feedback zur Anschlussanfrage direkt auf der Webseite des Netzbetreibers.
Der Online Connection Check (OCC) unterstützt Kunden bereits in einer frühen Planungsphase, indem er ihnen wichtige Informationen zu Machbarkeit und potenziellen Kosten liefert. So können sie besser abschätzen, ob ihr geplantes Projekt realisierbar ist. Gleichzeitig trägt der OCC dazu bei, die Anzahl verbindlicher Anfragen zu reduzieren, da Kunden frühzeitig eine fundierte Einschätzung erhalten – bevor eine formale Netzverträglichkeitsprüfung notwendig wird.
2. Erfassung der Kundendaten (Kundenportal)
Automatische Übertragung der Kundendaten für die Anschlussprüfung.
Sobald ein Kunde eine Netzanschlussanfrage im Kundenportal des Netzbetreibers stellt, werden die relevanten Daten automatisch erfasst und an die Anschlussprüfung-App übermittelt. Dies ermöglicht eine nahtlose Weiterverarbeitung ohne manuellen Aufwand und stellt sicher, dass alle erforderlichen Informationen direkt für die Netzverträglichkeitsprüfung zur Verfügung stehen.
3. Netzverträglichkeitsprüfung
Vollautomatische oder je na Kritikalität manuelle Prüfung der Netzkapazität.
Nach der Identifikation geeigneter Netzverknüpfungspunkte wird eine technische Bewertung nach den Richtlinien (VDE-AR4105/4110) automatisch durchgeführt. Die Applikation Anschlussprüfung bietet zudem ein Reservierungsmanagement, sodass genehmigte, aber noch nicht in Betrieb genommene Anfragen in Netzsimulationen berücksichtigt werden können.
4. Rückmeldung an Kunden (Kundenportal)
Automatisierte Antwort mit den Ergebnissen der Prüfung.
Nach Abschluss der Netzverträglichkeitsprüfung werden die Ergebnisse automatisch an das Kundenportal zurückgespielt. Der Kunde erhält so eine transparente und schnelle Rückmeldung über die Machbarkeit seines Netzanschlusses. Durch diese direkte Kommunikation werden Bearbeitungszeiten verkürzt und der gesamte Prozess für alle Beteiligten effizienter gestaltet.
Optional:
Falls ein Netzausbau notwendig ist, kann dieser direkt in der Applikation Netzplanung zur Planung neuer Netzgebiete oder Veränderungen des bestehenden Netzes auf Grundlage des selben Netzmodells geplant werden.
Optional:
Bei Netzen mit identifizierten Engpässen wird der §14a-Prozess angestoßen. Dies inkludiert auch die Prüfung, ob genügend Messinfrastruktur vorhanden ist. Falls nicht, müssen weitere Messgeräte ausgebracht werden.
Interessiert, wie auch Sie Ihre Anschlussanfragen effizienter und schneller bearbeiten können? Jetzt Beratungstermin vereinbaren und erfahren, wie unsere Lösungen auch Ihren Prozess optimieren können!
Die Vorteile liegen auf der Hand
Reduzierter Personalaufwand
Durch die Automatisierung der Netzverträglichkeitsprüfungen wird der Bedarf an zusätzlichem Personal erheblich gesenkt. Dies reduziert nicht nur Kosten, sondern hilft auch, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Effiziente Filterung kritischer Anfragen
Kritische Anfragen werden identifiziert und für eine tiefergehende Prüfung herausgefiltert. Dies minimiert die Gefahr unbemerkter Netzüberlastungen und Netzplaner können sich auf komplexe Fälle konzentrieren.
Optimierte Kundeninteraktion
Automatisierte Prozesse ermöglichen eine wesentlich schnellere Rückmeldung an die Kunden. So können sie selbstständig alle relevanten Informationen über den OCC-Portal einholen und eine Vorpriorisierung ihrer Anfragen vornehmen, was die Wartezeiten weiter verkürzt.
Die Plattform bearbeitet aktuell etwa 2.500 Anschlussanfragen pro Woche über alle Kundeninstanzen hinweg. Ein großer Teil dieser Anfragen wird vollautomatisch abgewickelt, was die Effizienz erheblich steigert und die Bearbeitungsdauer deutlich verkürzt. Der Online Connection Check (OCC) filtert dabei viele Anfragen bereits in einer frühen Phase, was die Netzplaner zusätzlich entlastet.
Durch die hohe Automatisierung können signifikante Personalkosten eingespart werden, da der Bedarf an manuellen Prüfungen stark reduziert wird. Dies führt dazu, dass wertvolle Ressourcen effizienter eingesetzt werden können. Die genaue Zahl der gesparten FTEs (Full-Time Equivalents) wird derzeit noch ermittelt. (backlinks bei products wenn sinnvoll).
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Dr. Tobias Falke
VP Global Sales & Marketing
