Die Digitalisierung der Verteilnetze gehört zu den zentralen Aufgaben der Energiewirtschaft und gewinnt angesichts der Energiewende, steigender regulatorischer Anforderungen und zunehmender Netzkomplexität stetig an Bedeutung.
Mit unserer Studie wollen wir daher einen umfassenden Überblick über den aktuellen Stand der Digitalisierung in den Verteilnetzen schaffen und Einblicke in die konkreten Hürden und Herausforderungen der Verteilnetzbetreiber geben.
Unser Ziel ist es, zu verstehen, wie Netzbetreiber mit dem hohen Digitalisierungs- und Automatisierungsdruck umgehen, welche Maßnahmen sie ergreifen und welches Potenzial ungenutzt bleibt.
Ausgewählte Highlights der Studie:
- Interne Hürden dominieren: 65 % der Verteilnetzbetreiber nennen technische Integrationsprobleme unter den größten Herausforderungen bei der Digitalisierung, während Faktoren wie Kapitalverfügbarkeit (18 %) oder Technologie am Markt (22 %) eine geringere Rolle spielen.
- Automatisierungspotenzial bleibt häufig ungenutzt: Obwohl es einen klaren Bedarf an Effizienzsteigerung in Massenprozessen gibt, ist z.B. der Anschlussprozess für Kleinanlagen bei nur 23 % der Netzbetreiber hochgradig und 4,7 % vollständig automatisiert. Dabei ist die Vollautomatisierung ein entscheidender Hebel, um die Mitarbeitenden zu entlasten und den Fachkräftemangel durch effizientere Prozesse abzufedern.
- Langsamer Fortschritt bei §14a EnWG: Auch wenn die Transparenz in den Niederspannungsnetzen vergleichsweise gering ist, haben 29 % der befragten Netzbetreiber §14a zumindest teilweise umgesetzt, während 43 % sich noch in der Planungsphase befinden. Dies zeigt einerseits, dass die §14a-Umsetzung technisch bereits möglich ist und viele Netzbetreiber die Weichen dafür stellen. Andererseits bleibt der Ausbau der technischen Infrastruktur für Echtzeitdaten eine wesentliche Aufgabe, um die effiziente Umsetzung sicherzustellen.
Diese Studie wurde in Kooperation mit der energate GmbH erstellt. Wir danken unserem Partner für die wertvolle Zusammenarbeit und Expertise.
