
Glossar für Verteilnetzbetreiber
Netzinformationssystem (NIS)
Ein Netzinformationssystem dient dazu, alle relevanten Betriebsmitteldaten eines Strom- oder Versorgungsnetzes zentral zu erfassen, zu pflegen und darzustellen.
Grundlage ist dabei ein einheitliches, konsistentes Modell der Netzstruktur. Als spezielle Form eines Geoinformationssystems (GIS) wird es von Versorgungs- und Entsorgungsunternehmen genutzt.
Europäische Unterschiede: Insbesondere in Nordeuropa (z. b. Schweden und Norwegen) ist die Nutzung eines NIS als Upgrade zu einem klassischen GIS sehr geläufig.
Verteilnetzbetreiber nutzen das NIS, um ihr Stromnetz digital zu erfassen und zu verwalten. Es enthält alle Informationen zu:
- Leitungen
- Schaltstellen
- Trafostationen
- Hausanschlüssen
– geografisch exakt verortet und mit technischen Details angereichert.
Ein NIS ist oft mit anderen Systemen, wie Netzleitsystemen oder Planungstools verknüpft. Es dient als digitale Grundlage für Betrieb, Instandhaltung und Netzplanung.
Für Verteilnetzbetreiber ist die Datenqualität im NIS entscheidend: Lückenhafte oder veraltete Informationen wirken sich direkt auf die Genauigkeit von Netzberechnungen, Investitionsentscheidungen oder die Umsetzung gesetzlicher Vorgaben wie §14a EnWG, §9 EEG oder Redispatch 2.0 aus.
Tipp: In Verbindung mit der Intelligent Grid Platform von envelio kann ein NIS als Datenquelle für ein durchgängiges, rechenfähiges Netzmodell genutzt werden. So werden die im NIS gespeicherten Bestandsdaten direkt in digitale Workflows eingebunden – von der Netzverträglichkeitsprüfung über die State Estimation bis hin zur strategischen Zielnetzplanung.
Ein weiteres Plus: Mit der envelio IGP werden Daten aus dem NIS mit Informationen aus dem MDMS (Messdatenmanagementsystem) kombiniert, um auch Zeitreihen und Smart-Meter-Daten in die Planungsprozesse einzubeziehen.
Wir erklären Ihnen die wichtigsten Fachbegriffe der Energiebranche.
Die Energiebranche ist generell erklärungsbedürftig. Von ADMS bis Zielnetzplanung - schon bald finden Sie hier alles auf einen Blick.
ADMS (Advanced Distribution Management System)
Ein Advanced Distribution Management System (ADMS) ist eine Softwareplattform, die verschiedene Netzmanagementsysteme wie DMS (Distribution Management System), SCADA (Supervisory Control and Data Acquisition) und OMS (Outage Management System) kombiniert.
Digitaler Zwilling
Ein digitaler Zwilling ist eine virtuelle Nachbildung eines physischen Systems, das Echtzeitdaten und Simulationen nutzt, um Betriebsabläufe zu überwachen, zu analysieren oder zu optimieren. In der Energiebranche wird der digitale Zwilling unter anderem für die Modellierung von Stromnetzen und deren Betriebszuständen verwendet.
DMS (Distribution Management System)
Ein Distribution Management System (DMS) ist eine spezialisierte Softwarelösung zur Überwachung, Steuerung und Optimierung von Verteilnetzen in Echtzeit. Es wird von Verteilnetzbetreibern (DSOs) eingesetzt, um die Netzstabilität zu gewährleisten, Betriebsprozesse zu automatisieren.
LV SCADA - Niederspannungsnetze-Leitsystem
LV (Low Voltage) SCADA ist eine spezialisierte Version eines SCADA-Systems, die für die Überwachung und Steuerung von Niederspannungsnetzen (LV-Netzen) eingesetzt wird. Es ermöglicht Verteilnetzbetreibern eine präzisere Kontrolle und Analyse der Niederspannungsebene.
OMS (Outage Management System)
Ein Outage Management System (OMS) ist eine Softwarelösung, die Netzbetreiber bei der Erkennung, Analyse und Behebung von Stromausfällen unterstützt. Es verbessert die Effizienz der Störungsbearbeitung und trägt zur schnellen Wiederherstellung der Stromversorgung bei.
Redispatch 2.0: Neue Anforderungen und neue Chancen für Verteilnetzbetreiber
Redispatch 2.0 steht für die neuen Regelungen zum Umgang mit Engpässen im Stromnetz.
SCADA (Supervisory Control and Data Acquisition)
Ein SCADA-System (Supervisory Control and Data Acquisition) ist eine Software- und Hardware-Lösung zur zentralen Überwachung und Steuerung technischer Prozesse in Energie-, Wasser-, Verkehrs- und Industriesystemen. Es ermöglicht die Erfassung, Verarbeitung und Visualisierung von Betriebsdaten in Echtzeit.
Thought Leadership

Co-Founder und CEO
Dr. Simon Koopmann
Sei es die erfolgreiche Integration von Wärmepumpen, die Automatisierung von Netzanschlussverfahren oder die Digitalisierung der Netzinfrastruktur. In Interviews mit Journalisten verschiedener Fach- und Wirtschaftsmedien, Branchen-Podcasts und Gastbeiträgen erläutert Dr. Koopmann, weshalb die Digitalisierung unserer Verteilnetze elementar für das Gelingen der Energiewende ist und wie diese erfolgreich realisiert werden kann.

Co-Founder und Vice President Product
Dr. Philipp Erlinghagen
Philipp ist leidenschaftlicher Produktleiter, Technologiemanager und Mitgründer von envelio. Seine Expertise liegt in den Bereichen Energieverteilung und Smart Grids sowie Produkt- und IT-Management. Er hat einen Doktortitel (Dr.-Ing.) in Elektrotechnik von der RWTH Aachen.
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